MKL1888:Galerĭus
[838] Galerĭus, Gajus Valerius Maximianus, röm. Kaiser, geboren bei Sardica in Dacien, war in seiner Jugend Hirt, schwang sich sodann als Soldat zu den höchsten militärischen Würden auf, ward 292 vom Kaiser Diokletian zum Schwiegersohn erwählt, adoptiert, zum Cäsar ernannt und mit der Verwaltung der Provinzen Thrakien und Illyrien betraut. Auf einem Feldzug gegen die Perser (296) war er zwar anfangs unglücklich, brachte aber sodann 297 dem Perserkönig Narses eine entscheidende Niederlage bei. Im J. 305 erhielt er beim Rücktritt des Diokletian zugleich mit Constantius Chlorus die Würde eines Augustus und die Herrschaft über die östlichen Teile des römischen Reichs. In den nach Constantius’ Tod eintretenden Wirren ernannte er erst Severus und nach dessen Tod 307 Licinius zum Augustus; er selbst erhielt sich bis zu seinem 311 erfolgenden Tod im Besitz der östlichen Reichshälfte. Hauptsächlich durch seinen Einfluß wurde 303 Diokletian bewogen, das Edikt zu erlassen, durch welches über die Christen blutige Verfolgungen verhängt wurden; er selbst hielt dasselbe in seinem Reichsteil bis kurz vor seinem Tod aufrecht, wo er es aufhob.