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MKL1888:Gainas

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gainas“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 830
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Gainas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 830. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gainas (Version vom 05.07.2021)

[830] Gainas, röm. Feldherr, Gote von Geburt, diente 395 in dem Heer, das Stilicho nach dem Tode des Kaisers Theodosius d. Gr. dem Arcadius gegen die Westgoten zuführte. Als der Minister des oströmischen Reichs, Rufinus, Stilicho die Fortsetzung des Marsches aus Eifersucht untersagte, erhielt G. von Stilicho den Auftrag, das Heer weiter nach Konstantinopel zu führen und dort Rufinus zu töten. Dies geschah, aber der an die Stelle des Rufinus getretene Eunuch Eutropius erregte G.’ Unzufriedenheit bald in noch weit höherm Grad als jener; letzterer verband sich daher 399 mit einem Empörer, dem Ostgoten Tribigild, gegen den ihm der Oberbefehl anvertraut worden war, bewirkte dadurch den Sturz des Eutropius und nötigte den schwachen Kaiser, ihn mit einem Teil seines Heers in Konstantinopel aufzunehmen. Seine Truppen erregten aber in Konstantinopel während seiner Abwesenheit durch ihre Zügellosigkeit und dadurch, daß sie für sich eine arianische Kirche forderten, eine Empörung des Volkes, in welcher ihrer 7000 niedergemacht wurden. G. wandte sich mit dem Rest seiner Truppen nach Thrakien und begann Krieg gegen das oströmische Reich, fiel aber im Kampf mit einem hunnischen Heerhaufen (Ende 400).