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MKL1888:Fronto

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fronto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Fronto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 749750
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Fronto. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 749–750. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fronto (Version vom 03.07.2021)

[749] Fronto, Marcus Cornelius, der berühmteste lat. Rhetor des Zeitalters der Antonine, um 100 n. Chr. zu Cirta in Numidien geboren, ward von Antoninus Pius zum Lehrer der kaiserlichen Prinzen Mark Aurel und Lucius Verus erwählt und 143 durch die konsularische Würde ausgezeichnet. Er starb um 170. F. war der Gründer einer besondern altertümelnden Rednerschule, die sich Frontoniani nannte. Das ihm von Zeitgenossen und Spätern gespendete hohe Lob ließ in ihm früher einen Hauptvertreter der römischen Beredsamkeit vermuten, bis die Auffindung eines Teils seiner Schriften (1815 u. später), deren Hauptbestandteil sein Briefwechsel namentlich mit Mark Aurel als Thronfolger und Kaiser bildet, ihn als einen zwar ehrenwerten, freimütigen und nicht kenntnislosen, aber höchst [750] eitlen und geistlosen Mann kennen lehrte, der durch geschmacklose Ausnutzung der archaischen Schriftsteller eine Regeneration der lateinischen Sprache anzubahnen suchte. Erste Ausgabe von dem Entdecker Angelo Mai (Mail. 1815; in kritischer Bearbeitung von Niebuhr, Berl. 1816); neueste Ausgabe von Naber (Leipz. 1867). Vgl. Klußmann, Emendationes Frontonianae (Berl. 1874).