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MKL1888:Fredegār

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fredegār“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Fredegār“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 631
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Fredegār. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 631. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fredeg%C4%81r (Version vom 06.01.2023)

[631] Fredegār, Scholasticus, fränk. Geschichtschreiber, dessen Name nicht einmal sicher, und von dessen Person weiter nichts bekannt ist, als daß er aus Burgund stammte, als Geistlicher wahrscheinlich in Genf lebte und um 660 schrieb. Seine „Historia Francorum“ umfaßt sechs Bücher: 1–4 unter dem Titel: „Collectio historico-chronographica ex Idatio et aliis“ in H. Canisius’ „Antiquae lectiones“, Bd. 2; Buch 5 und 6 in Ruinarts Ausgabe des Gregor von Tours (Par. 1699) und bei Bouquet, „Recueil des historiens“, Bd. 2; ein Auszug des fünften Buches in Giesebrechts Übersetzung des Gregor von Tours (Berl. 1851, Bd. 2); das sechste Buch übersetzt von O. Abel (das. 1849). Die vier ersten Bücher sind Auszüge aus Hieronymus, Idatius und Isidor, das fünfte aus Gregor von Tours und enthalten eine Chronik seit Anfang der Welt bis auf den Tod König Guntchrams (593); doch finden sich auch verschiedene Zusätze, namentlich die fabelhaften Erzählungen von der Vorzeit der Franken, ihrer Herkunft von Troja u. dgl. Das sechste Buch erzählt chronologisch geordnet die Begebenheiten seiner Zeit bis 641 in barbarischem Latein, bis 631 auf Grund annalistischer Aufzeichnungen, von da ab als Werk eines Augenzeugen. F. hat mehrere Fortsetzer bis 768 gefunden.