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MKL1888:Fragmént

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fragmént“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Fragmént“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 479
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Fragmént. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 479. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fragm%C3%A9nt (Version vom 30.05.2021)

[479] Fragmént (lat.), im allgemeinen „Bruchstück“, übriggebliebener Teil eines Ganzen; in der Litteratur Überrest eines verlornen Werkes. Dergleichen Fragmente bestehen entweder in unvollständigen Handschriften oder in Citaten aus verlornen Schriften, die sich bei andern Schriftstellern vorfinden. Sie sind besonders für die Kenntnis des klassischen Altertums von der größten Wichtigkeit, und manche griechischen und römischen Autoren kennt man nur aus den Fragmenten, die man in neuerer Zeit sorgfältig gesammelt hat. Die bedeutendsten Sammlungen dieser Art sind: Meineke, Fragmenta comicorum graecorum (Berl. 1839–57, 5 Bde.; kleinere Ausgabe 1847, 2 Bde.); Wagner, Poetarum tragicorum graecorum fragmenta (Bresl. 1844–52, 2 Bde.); Müller, Fragmenta historicorum graecorum (Par. 1841–70, 5 Bde.); Mullach, Fragmenta philosophorum graecorum (das. 1860–81, 3 Bde.); Ribbeck, Scenicae Romanorum poesis fragmenta (2. Aufl., Leipz. 1871–73, 2 Bde.). Auch ist F. öfters der Titel litterarischer Produkte, welche einen Gegenstand nicht erschöpfend und vollständig, sondern nur nach gewissen Seiten hin behandeln, z. B. die von Lessing herausgegebenen „Wolfenbütteler Fragmente“, Fallmerayers „Fragmente aus dem Orient“ u. a. Fragmentarisch, bruchstückweise; Fragmentist, Verfasser oder Herausgeber von Fragmenten.