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MKL1888:Firle

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Firle“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Firle“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 319
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Firle. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 319. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Firle (Version vom 13.09.2022)

[319]  Firle, Walter, Maler, geb. 22. Aug. 1859 zu Breslau, war anfangs Kaufmann und widmete sich erst in seinem 20. Jahr der Malerei bei Professor Löfftz in München. Nach beendigten Studien unternahm er eine Reise nach Italien und nach Holland, und in letzterm fand er das Motiv zu seinem ersten Bilde, der Morgenandacht in einem Amsterdamer Waisenhaus (1885, später für die Berliner Nationalgalerie angekauft), in welchem er sich als scharfer Beobachter menschlicher Physiognomien auswies. In der Beleuchtung und in der koloristischen Darstellung schloß er sich an die naturalistischen Freilichtmaler an, übertraf sie aber bei weitem in der Schärfe und Wahrheit der Charakteristik und in der Feinheit und Korrektheit der Zeichnung, welche Vorzüge sich noch in reiferer Entwickelung in seinen beiden nächsten Werken, der Sonntagsschule (1886, in der Nationalgalerie zu Budapest) und im Trauerhause (1889), zeigten. Eine besondere Fertigkeit entfaltet er in der Individualisierung der Kinder. Er besitzt die kleine goldene Medaille der Berliner Kunstausstellung.