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MKL1888:Feuerbrücke

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Feuerbrücke“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Feuerbrücke“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 204
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Feuerbrücke. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 204. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Feuerbr%C3%BCcke (Version vom 10.01.2023)

[204] Feuerbrücke, eine Mauererhöhung hinter dem Roste der Dampfkessel- und andrer Feuerungen, erzeugt eine Verengerung in dem Feuerzug und veranlaßt dadurch eine höhere Geschwindigkeit der abziehenden Feuergase an dieser Stelle. Da aber unmittelbar hinter der F. der Zug sich wieder erweitert, so wird eine Durcheinanderwirbelung der vom Rost kommenden Gase bewirkt, und falls sich unter diesen noch Sauerstoff und halb verbrannte Verbrennungsprodukte befinden, so werden sich letztere, wie man annimmt, infolge der Mischung von neuem entzünden und völlig verbrennend ihre volle Heizkraft entwickeln. Die F. erschwert auch das Hineingelangen von Kohle und Schlacke in den Zug und zeichnet die Richtungsänderung der Flamme vor. Von ihrer Form hängt auch die Erhaltung der Kesseltafeln oder eines über sie gespannten Gewölbes (wie es bei Puddel- und Schweißöfen vorkommt) wesentlich ab; denn wenn sie eine sogen. Spitz- oder Stichflamme erzeugt, so leiden diese Teile sehr schnell. Sie selbst aber, von drei Seiten von Flammen umgeben, muß selbstverständlich aus feuerfestem Material hergestellt sein. Bei den Puddel- und Schweißöfen wird sie außerdem noch künstlich gekühlt, indem je ein Gußrohr in sie eingemauert ist, durch welches atmosphärische Luft oder selbst kaltes Wasser dauernd hindurchzieht und so ihrem Niederschmelzen vorbeugt.