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MKL1888:Felix

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Felix“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 121
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Felix. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 121. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Felix (Version vom 28.06.2021)

[121] Felix („der Glückliche“), 1) Claudius oder Antonius, der 11. röm. Landpfleger (Prokurator) Judäas, Samarias, Galiläas und Peräas seit 48 n. Chr., Freigelassener des Kaisers Claudius, Bruder des Pallas (s. d.), Gemahl der Drusilla, der Enkelin des Antonius und der Kleopatra, dann der gleichnamigen Tochter des Herodes Agrippa, handhabte nach Tacitus die ihm übertragene unumschränkte Gewalt mit der größten Grausamkeit und zugleich mit der Gemeinheit des angebornen Sklavensinns. In die letzten Jahre seiner Verwaltung (59–61) fällt sein Verkehr mit dem Apostel Paulus, der ihm zu richterlicher Entscheidung durch Claudius Lysias von Jerusalem zugesandt wurde (Apostelgesch. 21–26). F. wies zwar das Ansinnen der Juden, welche die augenblickliche Verurteilung des Angeklagten verlangten, zurück, pflog mit demselben auch mehrere Privatunterredungen und behandelte ihn mild, ließ ihn aber doch in der Haft bei seinem wahrscheinlich 61 erfolgten Abgang, um sich den Juden gefällig zu erweisen. Bald darauf aber verklagten ihn die Einwohner Cäsareas bei Nero, und nur die Verwendung des Pallas bewirkte seine Freisprechung.

2) Märtyrer und zugleich mit seiner Leidensgenossin Regula Schutzheiliger der Stadt Zürich und ihrer beiden Münster, da sie an der Stelle des großen Münsters für ihre Predigt der christlichen Lehre den Märtyrertod unter Decius erlitten haben sollen, daher auch die Siegel der Stadt beide mit den abgeschlagenen Häuptern in der Hand darstellen. Auch die Namen der beiden Stifter, St. Felix- und St. Regulastift, erinnern an sie. Tag: 11. September.

3) Name mehrerer römischer Bischöfe und Päpste: a) St. F. I., Papst 269–274, gest. 30. Mai 274 als Märtyrer. – b) F. II., 355 statt des verjagten Liberius gewählt, ward 358 durch Liberius wieder vertrieben und starb 365, von Gregor XIII. 1582 heilig gesprochen; Tag: 29. Juli. – c) F. III., Sohn eines römischen Presbyters, Papst 483–492, sprach als Haupt der Eiferer gegen das kaiserliche Henotikon und die Gemeinschaft mit den Monophysiten (484) über die Patriarchen Acacius von Konstantinopel und Petrus Fullo von Antiochia den Bannfluch aus und veranlaßte so das erste 34jährige Schisma der morgen- und abendländischen Kirche. Er starb 30. Jan. 492. – d) F. IV., durch König Theoderich 526 zum römischen Bischof ernannt, starb im September 530. – e) F. V., s. Amadeus 4).

4) F. Valesius oder F. von Valois, schwärmerischer Einsiedler in einem Walde der Diöcese Meaux, mit Johann de Matha Stifter des Ordens der Trinitarier (s. d.). Sein Tag: 20. November.

Felix, Eugen, Maler, geb. 27. April 1836 zu Wien, war Schüler Waldmüllers, studierte dann in Paris weiter, wo er im Atelier von Cogniet arbeitete, und kehrte, nachdem er noch größere Reisen gemacht, 1868 nach Wien zurück. Anfangs entwickelte er eine große Fruchtbarkeit im Kirchen- und im Genrebild (der erste Freund im Belvedere zu Wien, das Maleratelier, die kleinen Gratulanten, der Falkenier). Dann wendete er sich der mythologischen Malerei (die Bacchantinnen) und dem Bildnis zu, das er, unterstützt durch ein gefälliges Kolorit und eine elegante Formengebung, mit besonderm Glück bei der Aristokratie und der hohen Finanzwelt kultiviert.