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MKL1888:Fehling

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fehling“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Fehling“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 6 (1887), Seite 9899
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Fehling. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 98–99. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fehling (Version vom 04.04.2022)

[98] Fehling, Hermann, Chemiker, geb. 9. Juni 1811 zu Lübeck, arbeitete in der Offizin und dem Laboratorium des Apothekers Kindt und faßte hier solche Neigung zur Chemie, daß er sich dieser Wissenschaft ganz zu widmen beschloß. Er begab sich noch für einige Jahre zu dem Bruder des genannten Kindt, der Apotheker in Bremen und nicht nur in der Chemie, sondern auch in andern Naturwissenschaften, besonders in der Mikroskopie, sehr bewandert war, und beteiligte sich hier an manchen wichtigen Untersuchungen. 1835–37 studierte F. in Heidelberg, arbeitete dann zu Gießen in Liebigs Laboratorium, wurde auch dessen Assistent und begab sich später nach Paris, wo er bei Dumas, dann im Laboratorium der Münze arbeitete. [99] 1839 ging F. als Professor der Chemie an die polytechnische Schule in Stuttgart, trat 1882 in den Ruhestand und starb 2. Juli 1885. F. hat als Lehrer, als Mitglied der Zentralstelle für Handel und Gewerbe sowie des Medizinalkollegiums einen segensreichen Einfluß auf die Entwickelung der Gewerbthätigkeit in Württemberg ausgeübt. Seine Untersuchungen erstrecken sich besonders auf die technische Chemie (Mineralwässer, Salinenwesen, Brotbereitung, Gerbmaterialien). Für die analytische Chemie gab er die zur Zuckerbestimmung allgemein benutzte Fehlingsche Lösung an. Er bearbeitete mehrere Abschnitte in dem großen Kolbeschen „Lehrbuch der organischen Chemie“ und redigierte die neue Auflage des „Handwörterbuchs für Chemie“ (Braunschw. 1871 ff.).