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MKL1888:Failly

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Failly“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 1
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Failly. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 1. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Failly (Version vom 25.06.2021)

[1] Failly (spr. făji), Pierre Louis Charles Achille de, franz. General, geb. 21. Jan. 1810 zu Rozoy sur Serre (Aisne), machte seine militärischen Studien in St.-Cyr, trat 1826 in die Armee ein, ward 1828 Unterleutnant, wohnte 1830 der Einnahme von Algier bei, avancierte 1837 zum Kapitän, 1843 zum Bataillonschef, 1851 zum Obersten und diente während dieser Zeit meist in Afrika. Von 1848 bis April 1850 war er Kommandant der Militärschule zu Toulouse. 1854 zum Brigadegeneral befördert, machte er den Krimfeldzug mit und that sich sowohl in der Schlacht an der Alma als später beim Sturm auf die Weißen Werke von Sebastopol (7. Juni 1855), den er leitete, und beim Angriff auf den Redan (10. Juni) sowie in der Schlacht an der Tschernaja durch Tapferkeit und Umsicht hervor. Hierfür ward er zum Divisionsgeneral und zum kaiserlichen Adjutanten ernannt. 1859 befehligte er eine Division in Niels Korps. Als Präsident des beratenden Komitees der Infanterie führte er das Chassepot ein, das er als Kommandeur des Korps, welches 1867 nach Rom zum Schutz des Papstes gegen Garibaldi geschickt wurde, bei Mentana zu erproben Gelegenheit hatte; nach seinem Bericht that es Wunder. 1870 erhielt F. das Kommando des 5. Armeekorps, spielte aber in dem Krieg mit Deutschland eine sehr unglückliche Rolle, indem er 6. Aug. von seinem Hauptquartier Bitsch weder Frossard noch Mac Mahon zu Hilfe kam und, nachdem er sich auf Châlons zurückgezogen, bei dem Marsch nach Sedan sich von dem Feind 30. Aug. bei Beaumont überraschen ließ. Er wurde nach den empfindlichen Verlusten dieses Tags 31. Aug. abgesetzt und geriet 2. Sept. in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach dem Friedensschluß hat er kein Kommando in der französischen Armee wieder erhalten. Gegen die heftigen Vorwürfe, die ihm wegen seiner Fehler gemacht wurden, schrieb er: „Campagne de 1870. Opérations et marches du 5. corps jusqu’au 31 août“ (Brüss. 1871).