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MKL1888:Eurīpos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eurīpos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Eurīpos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 919
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Eurīpos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 919. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eur%C4%ABpos (Version vom 13.01.2023)

[919] Eurīpos („Sund“), der natürliche, kaum mehr als 2 m tiefe Kanal zwischen der Insel Euböa und Griechenland und zwar an seiner schmälsten Stelle bei Chalkis, wo er überbrückt war. Diese Enge, durch zwei auf beiden Küsten hervorspringende Vorgebirge gebildet, wurde 410 v. Chr. von den Böotiern durch künstliche Dämme, welche zur Verteidigung der Durchfahrt mit Türmen versehen waren, noch mehr verengert. Der Name, in seiner modernen Form Egripo auf die Insel Euböa selbst übertragen, hat den alten Namen der letztern ganz verdrängt. Die Alten behaupteten, daß siebenmal bei Tag und ebenso oft bei Nacht das Wasser durch die Enge hin- und zurückströme. Diese Angabe haben neuere Beobachtungen nicht bestätigt; es scheinen bestimmte Winde großen Einfluß auf das Phänomen zu haben. Im allgemeinen hieß dann E. jeder durch Kunst gemachte Wassergraben, insbesondere der im Circus maximus zu Rom befindliche, der die Plätze der Zuschauer von dem Kampfplatz absonderte.