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MKL1888:Erdfall

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Erdfall“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Erdfall“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 749
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Erdfall. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 749. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Erdfall (Version vom 24.01.2022)

[749] Erdfall, eine trichterförmige Einsenkung der obern Erdschichten, eine Folge unterirdischer Erosionen, indem gewisse auflösliche Gesteinsmassen, wie Steinsalz, Gips oder Kalkstein, von Wasser ausgewaschen werden. Auf diese Weise entstehen zunächst Höhlen, deren Einsturz zu Erdfällen an der Oberfläche Veranlassung bietet. Dergleichen Bodensenkungen von einigen bis zu mehr als 100 m Weite und Tiefe finden sich im Muschelkalk und Zechstein, z. B. in Thüringen und Franken, im Jurakalk Schwabens, im Triaskalk der Alpen (Karstgebirge). Etwas Analoges sind die sogen. Pingen der Bergleute, welche durch das Zusammenstürzen alter Grubenbaue entstehen, wie bei Altenberg in Sachsen, bei Dannemora und Falun in Schweden.