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MKL1888:Epakto

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Epakto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Epakto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 689
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Epakto. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 689. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Epakto (Version vom 28.05.2021)

[689] Epakto (ital. Lepanto, im Altertum Naupaktos), Stadt in der griech. Nomarchie Akarnanien und Ätolien, nördlich am Eingang des Korinthischen Meerbusens, Sitz eines Bischofs, hat einen seichten, versandeten Hafen und (1879) 1658 Einw. Der Eingang des Meerbusens wird durch zwei feste Schlösser, die sogen. Kleinen Dardanellen, gedeckt. E. steht auf der Stelle des alten Naupaktos („Schiffswerfte“), eines wichtigen Hafenplatzes im westlichen oder ozolischen Lokris, der 455 v. Chr. durch die Athener den Lokrern entrissen und mit flüchtigen Messeniern besetzt ward. Im Peloponnesischen Krieg war es eine Flottenstation der Athener, wurde ihnen 405 entrissen und die Messenier vertrieben. 338 bemächtigten sich die Ätolier der Stadt, die sie 191 lange, aber vergeblich gegen die Römer verteidigten. Im Mittelalter wurde die Stadt vom byzantinischen Kaiser Emanuel den Venezianern überlassen, die sie so stark befestigten, daß 1477: 30,000 Türken vier Monate lang sie vergeblich belagerten und erst Bajesid II. sie 1499 mit einem Heer von 150,000 Mann zur Übergabe zwingen konnte. Am berühmtesten ist Lepantos Name geworden durch die Seeschlacht 7. Okt. 1571, in welcher Don Juan d’Austria als Oberbefehlshaber der von Spanien, dem Papst Pius V. und der Republik Venedig ausgerüsteten Flotte die weit stärkere Seemacht der Türken vollständig schlug. Gegen 30,000 Türken fielen (darunter der Kapudan-Pascha) oder wurden gefangen genommen, 130 Schiffe erobert, 12,000 christliche Galeerensklaven von ihren Ketten befreit; die Christen büßten 15 Galeeren und 8000 Mann ein. Der berühmte Dichter Cervantes verlor hier durch eine türkische Kugel einen Arm. Leider wurden die unmittelbaren Folgen dieses Siegs durch die Uneinigkeit der Führer sehr verringert, und Don Juan, anstatt nach Konstantinopel vorzudringen, wie es seine Absicht war, sah sich genötigt, nach Messina zurückzusegeln, wo die verbündete Flotte bald darauf auseinander ging. Doch ward durch den Sieg bei Lepanto die Übermacht der Christen zur See entschieden, und es begann mit ihm der Verfall der türkischen Macht. Infolge des griechischen Freiheitskampfes wurde E. 27. März 1829 den Griechen übergeben.