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MKL1888:Entglasung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Entglasung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Entglasung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 673
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Entglasung. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 673. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Entglasung (Version vom 28.05.2021)

[673] Entglasung, in der Geologie die Herausbildung kleinster oder größerer Kristallindividuen inmitten der amorphen Masse vulkanischer Gesteine. Dadurch, daß sich die einzelnen Individuen im Glas mehren und vergrößern, entstehen unmerkliche Übergänge von den lediglich aus amorpher, nicht polarisierender Masse bestehenden Glaslaven (s. d.) zu halbkristallinischen Gesteinen mit reichlich eingeschalteter amorpher Zwischenmasse und weiter zu den vollkommen kristallinischen, bei denen sich auch die letzten Reste des Glases durch E. in ein Kristallhaufwerk verwandelt haben. Bei vorherrschender Glasmasse zeigen die als Individuen ausgeschiedenen polarisierenden Körperchen oft eine gewisse, an die Strömungen in einer Flüssigkeit erinnernde Anordnung zu welligen Kurven, eine Struktur, welche als Fluktuationsstruktur (Fluidalstruktur) oder, da sie nur unter dem Polarisationsmikroskop deutlich zu beobachten ist, als Mikrofluktuationsstruktur bezeichnet wird. Sie wird als eins der wertvollsten Anzeichen betrachtet, daß das betreffende Gestein durch Abkühlung aus feurigem Fluß entstanden ist; vgl. Glas.