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MKL1888:Elektrotechnische Meßinstrumente

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elektrotechnische Meßinstrumente“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Elektrotechnische Meßinstrumente“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 239
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Elektrotechnische Meßinstrumente. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 239. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elektrotechnische_Me%C3%9Finstrumente (Version vom 06.01.2023)

[239] Elektrotechnische Meßinstrumente, Instrumente, welche durch das Spielen eines Zeigers vor einer Skala eine direkte Ablesung der elektrischen Verhältnisse gestatten. Die Eigenart des elektrischen Betriebs macht eine Reihe von Apparaten notwendig, um die elektrischen Größen genau messen und fortlaufend beobachten zu können. Soll das elektrische Licht z. B. den außerordentlich hoch gestellten Anforderungen genügen, so muß man in der Lage sein, verschiedene Größen jeden Augenblick und auf möglichst einfache Weise zu kontrollieren. Von besonderer Wichtigkeit ist es, die Spannung an der Maschine, die Stromstärke und die verbrauchte Energie zu kennen. 1) Zur Kontrolle der Spannung dienen die sogen. Spannungszeiger oder Voltmeter (Volt, praktische Einheit der Spannung); sie bestehen im wesentlichen aus einer Spule dünnen Drahtes, welche, vom Strome durchflossen, ein Stück weichen Eisens in bestimmter Richtung bewegt und, diese Bewegung auf einen vor einer Skala spielenden Zeiger übertragend, die Größe des durch die Spule fließenden Stroms erkennen läßt. Diese Größe gibt aber direkt ein Maß für die Spannung, denn je größer die elektrische Spannung zwischen den Drahtenden der Spule, um so stärker der Strom, welcher die Spule durchfließt. 2) Zur Strommessung dienen die auf denselben Prinzipien beruhenden Strommesser oder Ampèremeter (Ampère, praktische Einheit der Stromstärke), nur tritt bei ihnen an Stelle der Spule mit dünnem Draht eine solche mit dickem Draht, welcher von dem gesamten elektrischen Strom durchflossen wird und so durch die Größe der Einwirkung auf das Weicheisenstück ein Maß für die im Stromkreis herrschende Stromstärke gibt (vgl. Strommesser).

Eine weitere Art von Meßinstrumenten wurde durch das Entstehen der Zentralstationen notwendig. Es mußte der Energieverbrauch an den einzelnen Stellen (angeschlossenen Häusern) ermittelt werden, um danach die Abrechnungen für die Abnehmer der Energie aufzustellen. Diese Instrumente nennt man Elektrizitätszähler. Sie vertreten die Stelle der Gasometer bei der Gasbeleuchtung, haben also den Zweck, die jeweilig verbrauchte Menge elektrischer Energie erkennen zu lassen. In Zentralen mit Gleichstrom benutzt man Coulombzähler, in Zentralen mit Wechselstrom dagegen Wattzähler (s. Elektrizitätszähler). Vgl. Görges und Zickler, Die Elektrotechnik in ihrer Anwendung auf das Bauwesen (Leipz. 1890).