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MKL1888:Elektrisches Ventil

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elektrisches Ventil“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Elektrisches Ventil“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 232
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Elektrisches Ventil. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 232. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elektrisches_Ventil (Version vom 19.04.2021)

[232] Elektrisches Ventil, Vorrichtung, welche, in eine Leitung eingeschaltet, die Entladung der (positiven) Elektrizität nur in einer Richtung durchgehen läßt. Stehen sich zwei Elektroden von verschiedener Größe und Gestalt gegenüber, so kann man ihren Abstand so regeln, daß die Entladung nur übergeht, wenn die eine positiv, nicht aber, wenn sie negativ geladen ist. Das elektrische Ventil von Gaugain[WS 1] ist im wesentlichen ein elektrisches Ei, d. h. ein eiförmiges Glasgefäß, in welchem die Luft verdünnt werden kann. In demselben stehen sich zwei Metallkugeln gegenüber, von welchen die eine bis auf eine kleine Stelle gefirnißt, die andere dagegen blank ist. Bei richtiger Regelung des Luftdrucks in dem Ei geht die Entladung von der gefirnißten zur blanken Kugel, nicht aber umgekehrt. Ähnlich wirkt eine Geißlersche Röhre, deren eine Elektrode in eine Spitze ausläuft, während die andre eine kleine, zur Längsachse der Röhre senkrechte Metallscheibe trägt. Eine Geißlersche Röhre mit unter sich gleichen Elektroden, an deren Innenwand mehrere Glastrichter angeschmolzen sind, die ihre engen Öffnungen alle nach der einen Seite kehren, bringt eine ähnliche Wirkung hervor; die Entladung geht nämlich leichter von den engen Öffnungen der Trichter zu den weiten, als in umgekehrter Richtung.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Gangain
    Jean-Mothée Gaugain (1810–1880), französischer Physiker; vgl. Ueber einen elektrischen Apparat, welcher als Ventil wirkt, in: Polytechnisches Journal, Bd. 138 (1855), S. 180 Dingler Online