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MKL1888:Eisenerz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Eisenerz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Eisenerz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 470
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Eisenerz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 470. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Eisenerz (Version vom 30.04.2024)

[470] Eisenerz, Marktflecken in Obersteiermark, Bezirkshauptmannschaft Leoben, 745 m ü. M., am Nordfuß des 1528 m hohen Erzbergs in einem rings vom Gebirge umgebenen Kessel gelegen und durch die Linie E.-Hieflau mit der Rudolfsbahn verbunden, hat eine gotische Kirche (von 1279) und (1880) 1950 Einw. Der Ort ist Sitz eines Bezirksgerichts und wichtig als Hauptort des steiermärkischen Eisenbergbau- und Hüttenbetriebs. Die Eisenbergwerke, früher im Besitz des Ärars, jetzt der Österr. alpinen Montangesellschaft gehörig, befinden sich an dem südöstlich gelegenen Erzberg, der auch von der entgegengesetzten Seite, von Vordernberg aus, bearbeitet wird. Die Hüttenwerke sind teils in E. selbst, teils in Hieflau. Der Erzberg ist unerschöpflich reich an Eisen (er lieferte 1884 über 51/2 Mill. metr. Ztr. Spateisenstein mit einem Gehalt von 40 Proz.); er enthält im Innern die sogen. Schatzkammern, von der Natur gewölbte, mit Eisenblüte überzogene Hohlräume. Am Gipfel steht ein kolossales gußeisernes Kreuz. Nordwestlich von E. liegt der Leopoldsteiner See mit außerordentlich klarem, bläulichgrünem Wasser, östlich von E. der großartige, 820 m lange Felsentunnel der Frauenmauer mit einer Eisgrotte. Von E. führt eine schöne Straße (die sogen. Eisenstraße) über den Prebichlpaß (1227 m) nach Vordernberg.