MKL1888:Drogheda
[153] Drogheda (spr. dróh-da), Seestadt in der irischen Provinz Leinster, 5 km oberhalb der Mündung des durch Fort Richmond verteidigten Flusses Boyne, auf welchem Schiffe von 5 m Tiefgang bis an die Kais der Stadt gelangen können, und den ein 29 m hoher Eisenbahnviadukt überspannt. Die auf dem hohen Nordufer gelegene Stadt ist hübsch gebaut, die Vorstädte aber sind ärmlich. D. hat 7 Kirchen, 7 Klöster, eine Lateinschule, ein Rathaus, Gefängnis, eine Leinwandbörse, ein Theater und Kasernen und wird durch eine Wasserleitung täglich mit 4 Mill. Lit. Trinkwasser versehen. Die Bevölkerung zählte 1881: 12,297 Einw. (1851 noch 16,925). D. hat 3 Flachsspinnereien, eine große Baumwollfabrik, Maschinenbauanstalten, Salzsiedereien, Gerbereien und Seifensiedereien. Der Handel, namentlich mit Liverpool, ist lebhaft. Zum Hafen gehörten 1884: 42 Seeschiffe von 5206 Ton. Gehalt und 62 Fischerboote. Im J. 1884 liefen 664 Schiffe von 144,216 T. ein. Wert der Einfuhr aus dem Ausland 12,338 Pfd. Sterl. – D. ist einer der ältesten Orte Irlands und war Sitz eines mächtigen Klosters, das die Tradition auf St. Patrick, den Apostel des Landes, zurückführt. Cromwell nahm D. 1649 und ließ die Einwohner zum Teil niedermachen, zum Teil nach Amerika schaffen. In der Nähe 1690 Sieg Wilhelms III. über Jakob II., zu dessen Andenken an dem Boyne aus einem mächtigen Felsen ein 46 m hoher Obelisk errichtet ward. Vgl. d’Alton, The history of D. (Dublin 1844, 2 Bde.).