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MKL1888:Drenteln

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Drenteln“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Drenteln“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 137
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Drenteln. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 137. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Drenteln (Version vom 15.09.2023)

[137] Drenteln, Alexander Romanowitsch, russ. Staatsmann, geb. 1820 zu Kiew, trat 1838 in die Armee, ward schon 1850 Oberst, 1859 Generalmajor, 1865 Generalleutnant und 1867 Generaladjutant und Gehilfe des Präsidenten des Komitees zur Reorganisation der Truppen. Nach längerm Aufenthalt in Berlin, wo er der Botschaft als Militärattaché beigegeben war, ward er 1872 zum Kommandanten des Kiewer Militärbezirks und beim Ausbruch des russisch-türkischen Kriegs 1877 zum Kommandanten aller Truppen im Rücken der aktiven Armee ernannt. Er hatte als solcher den Oberbefehl über die in Rumänien sich sammelnde russische Reservearmee und die Oberaufsicht über alle Militärverbindungen der Operationsarmee mit dem Sitz in Bukarest. Im September 1878 wurde er nach Rußland zurückberufen, um an Stelle des ermordeten Generals Mesenzew die Direktion der sogen. „dritten Abteilung“ in der Geheimen Kanzlei des Kaisers, d. h. die Leitung der hohen Polizei des russischen Reichs, zu übernehmen, und zugleich zum Chef der Gendarmerie ernannt (6. Okt. 1878). Auch auf ihn wurde 25. März 1879, als er in einem geschlossenen Wagen durch die Stadt fuhr, von einem Nihilisten, Mirski, ein Attentat versucht; doch blieb D. unverletzt. Der Mörder wurde erst im Juli d. J. in Taganrog ergriffen. Im Mai 1880 erhielt D., inzwischen zum Mitglied des Reichsrats ernannt, den Posten eines Generalgouverneurs von Odessa; Anfang 1881 wurde er zum Generalgouverneur von Kiew ernannt.