Zum Inhalt springen

MKL1888:Divisch

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Divisch“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Divisch“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 10
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Prokop Diviš
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Divisch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 10. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Divisch (Version vom 23.05.2021)

[10] Divisch, Procopius, Naturforscher, geb. 1. Aug. 1696 zu Senftenberg in Böhmen, trat 1720 in den Prämonstratenserorden zu Bruck, erhielt 1726 die Priesterweihe und ward Professor der Philosophie und Theologie am dortigen Stift. 1733 erwarb er in Salzburg den Doktortitel, ward bald darauf Pfarrer zu Brendiz bei Znaim und fungierte 1741 bis nach Beendigung des Kriegs als Prior in Bruck. In seine Pfarre zurückgekehrt, widmete er sich ausschließlich physikalischen Studien und Forschungen, namentlich der Lehre von der Elektrizität, und kam zu der Erkenntnis, daß der Blitz ein elektrischer Funke sei. 1754 stellte er einen Blitzableiter mit eigentümlichen Saugvorrichtungen nicht weit von seiner Wohnung auf freiem Feld auf, den ersten auf dem Kontinent, und beobachtete dessen Wirkung. Die Einrichtung dieser Vorrichtung ist nicht genau bekannt, auch wurde der von D. gemachte Vorschlag, solche Blitzableiter mehrfach zu errichten, von den Wiener Gelehrten abgelehnt. Die Vorrichtung selbst wurde von den benachbarten Bauern bald darauf zerstört, weil sie dieselbe für die Trockenheit des folgenden Sommers verantwortlich machten. D. erfand auch ein musikalisches Instrument, genannt Denisdor und schrieb: „Längst verlangte Theorie von der meteorologischen Elektrizität“ (Tübing. 1768). Er starb 21. Dez. 1765 in Prendiz.