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MKL1888:Diktys

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Diktys“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 975
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Diktys. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 975. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Diktys (Version vom 12.06.2021)

[975] Diktys, aus Knosos auf Kreta, angeblicher Gefährte des Idomeneus im Trojanischen Krieg und Verfasser eines hierauf bezüglichen Tagebuchs, das, in phönikischer Sprache auf Palmblätter geschrieben, in einer bleiernen Kapsel in seinem Grab unter Nero aufgefunden und auf Befehl des Kaisers ins Griechische übersetzt sein soll. Für eine lateinische Bearbeitung dieser griechischen Übersetzung, an deren Existenz gezweifelt wird, gibt sich die Schrift eines gewissen Quintus Septimius: „Dictys Cretensis Ephemeris belli Troiani“, aus dem 4. Jahrh. n. Chr. aus. Diese Schrift war neben der ebenso schwindelhaften des angeblichen Dares (s. d.) von Phrygien eine Hauptquelle der mittelalterlichen Dichter, welche die trojanische Sage behandelten. Neuere Ausgaben besorgten Dederich (Bonn 1832 u. 1837) und Meister (Leipz. 1872). Vgl. Körting, D. und Dares (Halle 1874); Dunger, D.-Septimius (Dresd. 1878).