Zum Inhalt springen

MKL1888:Degenfeld-Schonburg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Degenfeld-Schonburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Degenfeld-Schonburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 615
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Degenfeld-Schonburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 615. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Degenfeld-Schonburg (Version vom 08.06.2021)

[615] Degenfeld-Schonburg (Schomberg), August, Graf von, österreich. General, geb. 10. Dez. 1798 zu Groß-Kanizsa in Ungarn, Nachkomme des vorigen, trat jung in die österreichische Armee, machte den Feldzug von 1815 sowie den von 1821 nach Piemont mit, ward 1835 Major und Militärreferent beim Armeekorpskommando in Böhmen, 1843 Oberst des böhmischen Infanterieregiments Rainer und 1848 Generalmajor. Im italienischen Feldzug von 1848 hatte D. keine Gelegenheit, sich auszuzeichnen, um so mehr in dem von 1849 in Piemont. Bei Novara die Avantgarde des 4. Armeekorps unter dem Grafen Thurn befehligend, trug er durch rechtzeitigen Angriff auf die rechte Flanke der Piemontesen nicht wenig zum Sieg bei. Im Oktober 1849 ward er zum Feldmarschallleutnant und zum Vizegouverneur der Bundesfestung Mainz ernannt und bekleidete, durch administratives und organisatorisches Talent hervorragend, von 1851 bis 1858 mehrere der höchsten Kriegsämter. Beim Ausbruch des italienischen Kriegs von 1859 befehligte er das in Bologna stationierte 8. Armeekorps, erhielt nach der Schlacht bei Magenta den Oberbefehl im venezianischen Küstenland um etwanigen Landungsversuchen der Franzosen zu begegnen, und rückte nach dem Frieden von Villafranca in die Stelle des zurücktretenden Generals Schlick als Oberkommandant des 2. österreichischen Armeekorps ein. Zum Feldzeugmeister befördert, übernahm er 20. Okt. 1860 das Kriegsministerium, trat aber 1864 zurück und starb 5. Dez. 1876 in Altmünster bei Gmunden (Oberösterreich).