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MKL1888:Cynanchum

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cynanchum“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Cynanchum“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 383
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Cynanchum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 383. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cynanchum (Version vom 15.09.2022)

[383] Cynanchum R. Brown (Hundswürger, Schwalbenwurz), Gattung aus der Familie der Asklepiadeen, Milchsaft führende Sträucher oder Kräuter, meist mit windendem Stengel, gegenständigen, gestielten, meist herzförmigen Blättern und weißen oder roten Blüten in blattwinkel- oder gipfelständigen Doldentrauben und Samen mit Haarkrone in glatten, gedoppelten Balgkapseln. Meist in den Tropen und in der warmen gemäßigten Zone beider Hemisphären vertreten. C. Arghel Del. (Arghelstrauch), in Nordostafrika einheimisch, ist strauchartig, 1 m hoch, mit sehr schwachflaumigen Ästen und etwas fleischigen, elliptisch lanzettlichen, im Alter fast kahlen Blättern, welche den alexandrinischen Sennesblättern sehr gewöhnlich beigemischt sind; sie bewirken, wie diese, Purgieren, sind aber bitter und etwas herb. C. monspeliacum L., in Südfrankreich, Spanien, Italien, Griechenland, ausdauernd, mit weißen und rötlichen Blüten auf schwach zottigen Stielchen, hat einen scharfen Milchsaft, der, eingedickt und mit andern drastischen Stoffen und Harzen vermengt, eine schlechte Sorte Skammonium, französisches oder Skammonium von Montpellier, gibt. C. Vincetoxicum Pers. (Vincetoxicum album Aschers., gemeine Schwalbenwurz, St. Lorenzkraut, Giftwurzel, Hundstod) wächst auf Hügeln und Bergen, vorzüglich an freien Waldplätzen, ausdauernd, durch fast ganz Europa, hat einen 30–60 cm hohen Stengel, kurzgestielte, herz- oder herzeiförmige, zugespitzte Blätter und blattwinkelständige, weiße Blütendolden. Die Wurzel, im frischen Zustand stark und widrig, getrocknet schwächer riechend und süßlich, hinterher ekelhaft und etwas scharf schmeckend, ward früher als giftwidriges Mittel und gegen Nervenfieber etc., jetzt nur noch bisweilen in der Tierarzneikunde gebraucht. Die Stengel lassen sich ihres zähen Bastes wegen wie Hanf benutzen.