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MKL1888:Coniīn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Coniīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Coniīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 247
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Coniīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 247. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Coni%C4%ABn (Version vom 06.01.2023)

[247] Coniīn C8H17N, Alkaloid, findet sich im Schierling (Conium maculatum L.), wahrscheinlich an Äpfelsäure gebunden, in allen Teilen der Pflanze, am reichlichsten in den nicht ganz reifen Früchten und wird erhalten, wenn man letztere mit Kalilauge destilliert, das Destillat mit Schwefelsäure neutralisiert, filtriert, verdampft, den Rückstand mit Ätheralkohol auszieht, den Auszug verdampft und das erhaltene schwefelsaure C. mit Kalilauge destilliert. Die Ausbeute beträgt etwa 1 Proz. Es bildet ein farbloses Öl vom spez. Gew. 0,88, riecht stark, widrig, zu Thränen reizend, schmeckt ekelhaft, scharf, tabakartig, löst sich in Wasser, Alkohol und Äther, verflüchtigt sich an der Luft, siedet bei 168°, kann nur bei Abschluß der Luft unzersetzt destilliert werden, färbt sich an der Luft braun, ist brennbar, reagiert stark alkalisch und bildet mit Säuren kristallisierbare, zerfließliche Salze; es ist höchst giftig und wird selten als Arzneimittel, wie Schierling, benutzt.