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MKL1888:Cisalpinische Republik

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cisalpinische Republik“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Cisalpinische Republik“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 142
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Cisalpinische Republik. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 142. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Cisalpinische_Republik (Version vom 30.03.2023)

[142] Cisalpinische Republik, der am 9. Juli 1797 vom General Bonaparte proklamierte, aus der Cis- und Transpadanischen Republik gebildete und von Österreich im Frieden von Campo Formio anerkannte italienische Staat, umfaßte die Lombardei mit Mantua, Bergamo, Brescia und Cremona, Verona und Rovigo, das Herzogtum Modena, die Fürstentümer Massa und Carrara und die Legationen Bologna, Ferrara und Mesola nebst der Romagna, seit dem 22. Okt. d. J. auch noch das Veltlin mit Bormio und Chiavenna vom schweizerischen Kanton Graubünden, im ganzen einen Flächenraum von 43,000 qkm (771 QM.) mit 31/2 Mill. Einw. Sitz des Direktoriums von 5 Mitgliedern und der Gesetzgebenden Versammlungen, eines Rats der Alten von 80 und eines Großen Rats von 160 Mitgliedern, war Mailand. Durch ein Schutzbündnis und einen Handelsvertrag war die C. R. eng mit Frankreich verbunden, dessen Truppen das Land besetzt hielten. Bonaparte ernannte die ersten Direktoren. Die Errungenschaften der französischen Revolution wurden sofort auf den neuen Staat ausgedehnt. Im Mai 1799 durch die Siege der Russen und Österreicher aufgelöst, von Bonaparte 1800 nach seinem Sieg bei Marengo wiederhergestellt, erhielt die C. R. eine neue Verfassung, indem ein Rat (Consulta) von 50 Mitgliedern und eine vollziehende Behörde (Governo) von 9 Mitgliedern eingesetzt wurden. Seit dem 6. Sept. d. J. durch Hinzufügung des novaresischen und tortonesischen Gebiets vergrößert, ward sie im Lüneviller Frieden von Österreich aufs neue anerkannt, nahm 25. Jan. 1802 den Namen Italienische Republik an, wählte Bonaparte zu ihrem Präsidenten und Franz Melzi d’Erile zum Vizepräsidenten und wurde in 13 Departements eingeteilt, erreichte aber ihr Ende, als 17. März 1805 der Kaiser Napoleon I. die ihm von einer Deputation der Republik überreichte Krone des Königreichs Italien annahm, das bis zur Vertreibung der Franzosen aus Italien 1814 bestand.