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MKL1888:Chrisma

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chrisma“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 81
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Chrisma. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 81. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chrisma (Version vom 02.06.2021)

[81] Chrisma (griech.), Salbe, besonders in der griechisch- und römisch-katholischen Kirche das feierlich geweihte Salböl zum Gebrauch bei gewissen Zeremonien. Schon im Alten Bund wurden Propheten, Priester und Könige bei der Übernahme ihres Amtes gesalbt. Wie nämlich der Zweck des im Morgenland gewöhnlichen Salbens des Körpers in der Verbreitung der Lebensfrische und des Wohlseins, der Erhöhung aller Geistes- und Lebenskräfte bestand, so sollte jene feierliche Handlung die Ausrüstung zum Dienst Gottes, insonderheit die Mitteilung des göttlichen Geistes, versinnbildlichen. In der christlichen Kirche tauchte der Gebrauch der Salbung mit einem dazu vom Bischof besonders eingesegneten Öl zuerst im Anfang des 3. Jahrh. bei der Taufe auf (s. Firmung). Ursprünglich bestand das C. aus Olivenöl, dem aber schon früh Balsam und wohlriechende Stoffe beigemischt wurden; es kommt zur Anwendung bei der Taufe, Firmung, Priesterweihe, Letzten Ölung, Krönung und Weihe von Kirchen und heiligen Geräten, und zwar geschieht die Bezeichnung mit demselben stets in Kreuzesform.