MKL1888:Chorĭambus
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[76] Chorĭambus (griech.), ein aus dem Trochäus (Choreus) und Iambus zusammengesetzter Versfuß: —◡◡— (z. B. wonneberauscht, Rosengebüsch). Die Zusammenziehung der beiden Kürzen in eine Länge findet hier nicht statt, wohl aber zuweilen die Auflösung einer Länge in zwei Kürzen. Die meisten Dichter, die sich des C. bedienen, leiten die choriambischen Verse durch Trochäen oder Spondeen ein und beschließen sie mit Iamben oder Pyrrhichien, wie z. B. im Asklepiadischen Versmaß:
— | ◡ | | | — | ◡ | ◡ | — | | | — | ◡ | ◡ | — | | | ◡ | ◡ |
Aber | Geister | des | Klangs | wohnen | in | hoher | Luft. |
Der choriambische Rhythmus, der auch der deutschen Sprache vorzüglich zusagt, verleiht den Versen einen geflügelten Gang, der aber durch die vorn und hinten angehängten Gewichte bedeutend gemäßigt wird. Vgl. Asklepiadischer Vers u. Glykonischer Vers.