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MKL1888:Chodkjéwicz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chodkjéwicz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Chodkjéwicz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 57
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Chodkjéwicz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 57. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chodkj%C3%A9wicz (Version vom 06.01.2023)

[57] Chodkjéwicz (spr. -witsch, Chodkowic), Jan Karol, poln. Feldherr, geb. 1560, Sprößling eines angesehenen Geschlechts in Litauen, besuchte die Jesuitenakademie zu Wilna, bereiste dann Italien, Spanien, Frankreich, die Niederlande, England und Deutschland, nahm teil an den Feldzügen nach der Walachei und gegen die rebellischen Kosaken und zeichnete sich so sehr aus, daß er zum Feldhetman von Litauen erhoben wurde. 1602 übernahm er den Oberbefehl über das polnische Heer in Livland, siegte bei Dorpat und Weißenstein über die Schweden, ward dafür Großhetman von Litauen und schlug 1605 bei Kirchholm König Karl IX. aufs Haupt, konnte aber den Sieg wegen mangelnden Soldes nicht benutzen. 1611 schloß er mit den Schweden einen Waffenstillstand und ward von Siegmund III. zur Fortsetzung des Kriegs mit Rußland berufen, den die Polen zur Unterstützung des falschen Demetrius begonnen hatten; die schlechte Disziplin des Heers, die er mit aller Mühe nur wenig verbessern konnte, zwang ihn jedoch, Moskau, das er besetzt hielt, zu verlassen und in Rußland umherzuziehen, bis ihm der Vertrag von Dywlin (1618) freien Rückzug nach Polen gestattete. 1620 übernahm er den Oberbefehl gegen die Türken und blieb in mehreren Treffen Sieger, starb aber schon 1621 in Chotin. Sein Leben beschrieb Naruszewicz (neue Aufl., Leipz. 1837).