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MKL1888:Chimǟra

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chimǟra“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Chimǟra“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 1025
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Chimǟra. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 1025. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chim%C7%9Fra (Version vom 10.01.2023)

[1025] Chimǟra, in der griech. Mythologie ein feuerspeiendes Ungeheuer in Lykien, nach Homer von göttlichem Geschlecht, vorn Löwe, in der Mitte Ziege, hinten Drache, das, vom karischen König Amisodaros aufgezogen, lange das Land verwüstete, bis Bellerophon (s. d.) es erlegte; bei Hesiod eine Tochter des Typhon und der Echidna, mit den drei Köpfen der genannten Tiere. Später vermischten sich beide Vorstellungen zu einer. Das Bild der C. kommt auf Münzen von Korinth, Sikyon und andern Städten, die Erlegung der C. durch Bellerophon häufig auf Vasenbildern vor; ein in harten Umrissen, aber lebendig ausgeführtes antikes (etruskisches) Erzbild derselben enthält das etruskische Museum zu Florenz. Den Namen C. führte auch ein feuerspeiender Berg in Lykien, dessen vulkanische Beschaffenheit man überhaupt im Bilde der C. symbolisch dargestellt erkennen wollte.