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MKL1888:Chem

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Chem“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 977
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Chem. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 977. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Chem (Version vom 01.12.2021)

[977] Chem (Chemmis, Chembis), ägypt. Gottheit der ersten Ordnung, die als zeugender Naturgott unter dem Sinnbild eines Bockes verehrt wurde. C., der in späterer Zeit auch Min heißt, ist eine Form des

Chem.

Ammon; wie dieser wird er mit den zwei hohen Federn auf dem Haupt und in der hocherhobenen Rechten die Geißel haltend dargestellt (vgl. Abbildung). Die Hauptsitze seines Kultus waren Mendes und die Stadt Chemmis (griech. Panopolis) auf der östlichen Seite des Nils, von wo Danaos und Lynkeus nach Hellas übergesiedelt sein sollen. Dem Perseus, dem Sohn der Danae, welche ein Heiligtum zu Chemmis hatte, wurden daselbst Kampfspiele nach griechischer Art gehalten. Ruinen der alten Stadt, die auch durch ihre Leinwebereien u. Steinmetzarbeiten berühmt war, finden sich noch beim heutigen Achmim.