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MKL1888:Cölestīn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Cölestīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Cölestīn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 205
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Cölestīn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 205. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:C%C3%B6lest%C4%ABn (Version vom 29.09.2022)

[205] Cölestīn (Schützit), Mineral aus der Ordnung der Sulfate, findet sich in säulen- und tafelförmigen, rhombischen Kristallen, gewöhnlich zu Drusen vereinigt, auch derb in stängeligen und schaligen Aggregaten, in Platten und Trümern von parallelfaseriger und in Nieren von feinkörniger bis dichter Zusammensetzung. Er ist durchsichtig bis durchscheinend, farblos, wasserhell, meist aber weiß, grau und blau gefärbt, wahrscheinlich durch eine bituminöse Substanz, zuweilen auch rötlich, von Glasglanz in Fettglanz fallend; Härte 3–3,5, spez. Gew. 3,9–4. Er besteht aus schwefelsaurem Strontian SrSO4, findet sich mit Schwefel, Kalkspat, Gips in verschiedenen Kalkformationen, besonders schön und in großer Menge in den Gips- und Schwefellagern der Südküste Siziliens, auf der Strontianinsel im Eriesee in Nordamerika, bei Bristol in England, bei Süntel und Nörten in Hannover, auch auf Erzgängen, so zu Herrengrund in Ungarn, zu Leogang im Salzburgischen, zu Meudon und Bougival, auch im Syenit ausgezeichnet schön und in zweifacher Färbung zu Scharfenberg bei Meißen. Der faserige C. findet sich in den Mergellagern des Muschelkalks bei Dornburg in der Nähe von Jena, zu Schönebruch in Sachsen, zu Bristol, Frankstown in Pennsylvanien etc., der dichte C. am Montmartre bei Paris. C. dient zur Darstellung von Strontiansalzen.