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MKL1888:Brechung des Lichts in Metallen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Brechung des Lichts in Metallen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 18 (Supplement, 1891), Seite 139
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Brechung des Lichts in Metallen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 139. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Brechung_des_Lichts_in_Metallen (Version vom 02.08.2023)

[139] Brechung des Lichts in Metallen. Kundt hat durch Messung der Ablenkung der Lichtstrahlen beim Durchgang durch sehr dünne und darum durchsichtige keilförmige Metallschichten (Prismen) die Brechungsexponenten einer Reihe von Metallen bestimmt. Solche prismatische Schichten wurden erhalten durch elektrolytische Abscheidung der Metalle auf platinierten Glasplatten, beim Platin durch Zerstäubung eines galvanisch glühenden Platinblechs. Es ergaben sich für die Brechungsexponenten, d. h. die Verhältnisse der Fortpflanzungsgeschwindigkeiten des Lichts im leeren Raume zu derjenigen im Metall bei rotem, weißem und blauem Lichte, die folgenden Werte:

Silber rot 0,27 weiß blau
Gold 0,38 0,58 1,00
Kupfer 0,45 0,65 0,95
Platin 1,76 1,64 1,44
Eisen 1,81 1,73 1,52
Nickel 2,17 2,01 1,85
Wismut 2,61 2,26 2,13

Demnach ist die Lichtgeschwindigkeit im Silber nahe viermal so groß wie im Vakuum, die Dispersion sehr klein. Auch im Gold und Kupfer ist die Geschwindigkeit größer als im leeren Raum, die Dispersion normal; in den andern Metallen ist die Geschwindigkeit kleiner als im Vakuum und die Dispersion stark anomal. Ein bemerkenswertes Ergebnis ist, daß die Metalle sich bezüglich der Lichtgeschwindigkeit in dieselbe Reihe ordnen wie hinsichtlich ihres Leitungsvermögens für Elektrizität und Wärme.