Zum Inhalt springen

MKL1888:Boltz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Boltz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Boltz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 174
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: August Boltz
Wikipedia-Logo
Wikipedia: August Boltz
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Boltz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 174. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Boltz (Version vom 22.03.2024)

[174] Boltz, August, Linguist, geb. 26. Sept. 1819 zu Breslau, widmete sich dem Kaufmannsstand, betrieb nebenbei eifrig Sprachstudien, wurde mit 19 Jahren Unterlehrer an der Handelsakademie zu Hamburg, später Hauslehrer in einer aristokratischen Familie Petersburgs, in welcher Stellung er fast ganz Europa bereiste, und trat darauf als Lehrer an den Militärerziehungsanstalten in den russischen Staatsdienst. Nach seiner Rückkehr in die Heimat erhielt er 1852 eine Anstellung an der Kriegsakademie zu Berlin, wurde 1862 zum Professor ernannt, legte aber nach zwei Jahren aus Gesundheitsrücksichten sein Amt nieder und lebt seit 1878 in Bonn. B. hat sich besonders bekannt gemacht durch seinen „Neuen Lehrgang der russischen Sprache nach der Robertsonschen Methode“ (5. Aufl., Berl. 1880), welchem sich nach derselben Methode Grammatiken der englischen, französischen, italienischen und spanischen Sprache anschlossen, die er später, noch vermehrt um ein Lehrbuch des Deutschen und Neugriechischen, auch in russischer Sprache bearbeitete. Außerdem veröffentlichte er: „Handbuch der englischen Litteratur“ (mit H. Franz, Berl. 1852, 2 Bde.); „Das Lied vom Heereszug Igors gegen die Polowzer“ (Urtext mit Kommentar und Übersetzung, das. 1854); „Beiträge zur Völkerkunde aus Wort und Lied“ (das. 1868); „Die Sprache und ihr Leben“ (Leipz. 1868); „Vorschule des Sanskrit in lateinischer Umschrift“ (Oppenheim 1868); eine Übersetzung der „Lieder des hellenischen Mirza Schaffy, Athanasios Christopulos“ (Leipz. 1880); „Die hellenische oder neugriechische Sprache“ (Darmst. 1881) sowie Übersetzungen russischer Romane u. a. Eine metrische Übertragung des altindischen Fabelschatzes, des „Hitopadesa“, ist zum Druck vorbereitet.