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MKL1888:Bollmann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bollmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bollmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 170
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Bollmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 170. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bollmann (Version vom 05.12.2022)

[170] Bollmann, Justus Erich, geb. 10. März 1769 zu Hoya a. d. Weser als Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns, studierte in Göttingen Medizin und ging 1792, nachdem er promoviert hatte, nach Paris, um sich hier als Arzt niederzulassen. Die Revolution vereitelte diese Absicht. Auf Bitten der Frau v. Staël, deren Bekanntschaft er gemacht, rettete er im August deren Geliebten, den Kriegsminister Narbonne, vor den Verfolgungen der Jakobiner nach England. Dagegen mißlang sein im Herbst 1793 unternommener Versuch, Lafayette aus seinem Gefängnis in Olmütz zu befreien. Er ward deswegen von der preußischen Behörde verhaftet und 1794 zu einem Monat Gefängnis verurteilt. B. begab sich darauf nach Amerika, wo er 1797 in Philadelphia ein Kommissionsgeschäft gründete, welches nach anfänglich glücklichen Geschäften 1803 liquidieren mußte. Als Agent des Hauses Baring wohnte er 1814–15 dem Wiener Kongreß bei; 1815 gründete er bei London eine chemische Fabrik, starb aber auf einer Reise nach Westindien 10. Dez. 1821 in Kingston auf Jamaica. Vgl. F. Kapp, J. E. B., ein Lebensbild aus zwei Weltteilen (Berl. 1880).