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MKL1888:Bolley

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bolley“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bolley“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 170
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Bolley. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 170. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bolley (Version vom 05.12.2022)

[170] Bolley, Pompejus, Chemiker, geb. 7. Mai 1812 zu Heidelberg, studierte daselbst seit 1830 Naturwissenschaften, wurde 1833 wegen seiner Beteiligung an der Burschenschaft in Untersuchung gezogen und nach achtmonatlicher Untersuchungshaft zu sechs Monaten Festungsarrest verurteilt. Er erhielt 1838 eine Berufung als Professor der Chemie nach Aarau und ward hier zum Konrektor der Kantonschule ernannt. 1855 folgte er einem Ruf an das eidgenössische Polytechnikum zu Zürich als Professor der technischen Chemie und führte von 1859 bis 1865 das Rektorat dieser Anstalt. Er redigierte von 1841 bis 1854 das „Schweizerische Gewerbeblatt“ und seitdem mit Kronauer die „Schweizerische polytechnische Zeitschrift“. Er schrieb ein sehr verbreitetes „Handbuch der chemisch-technischen Untersuchungen“ (5. Aufl. von Stahlschmidt, Leipz. 1879) und begann die Herausgabe eines „Handbuchs der chemischen Technologie“ in 8 Bänden (Braunschw. 1862 ff.), an dessen Bearbeitung mehrere Gelehrte beteiligt sind. B. beschäftigte sich hauptsächlich mit der Untersuchung von Färbesubstanzen und galt auf diesem Gebiet als erste Autorität (vgl. seine Schrift „Altes und Neues aus der Farbenchemie“, Berl. 1868). B. war wiederholt als Berichterstatter und Präsident einer der Klassenjuries auf den internationalen Industrieausstellungen thätig und redigierte die schweizerischen offiziellen Berichte über diese Ausstellungen. Er starb 3. Aug. 1870 in Zürich.