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MKL1888:Bocskay

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bocskay“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bocskay“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 104
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Bocskay. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 104. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bocskay (Version vom 14.03.2022)

[104] Bocskay (spr. bóttschkai), Stephan, geb. 1557, war Haupt der siebenbürgischen Insurrektion von 1604 bis 1606. Als 1604 der Kaiser Rudolf II. auf Betrieb der Jesuiten den Protestantismus in Ungarn zu unterdrücken begann und die Kirchen schließen ließ, brach ein Aufstand aus, den B. im Einverständnis mit den ungarischen Malkontenten und der Pforte zur Schilderhebung Siebenbürgens und Insurgierung Ostungarns mit Erfolg benutzen konnte. Er fand überall beim Volk und den Großen kräftige Unterstützung, trieb die kaiserlichen Truppen trotz einer durch General Basta erlittenen Schlappe zurück und wurde auf dem Landtag zu Szereda (22. Febr. 1605) von den Magyaren und Szeklern zum Fürsten Siebenbürgens, auf dem zu Szerencs (20. April) von der ungarischen Bewegungspartei zum Fürsten Ungarns ausgerufen und von der Pforte mit der Übersendung der Insignien der Fürstenwürde geehrt. Nach längern Unterhandlungen mit Erzherzog Matthias schloß B. mit dem Kaiser 23. Jan. 1606 den Wiener Frieden, wodurch den ungarischen Protestanten die Religionsfreiheit zugesichert, auch sonstige Beschwerden abgestellt wurden. B. blieb Fürst von Siebenbürgen und einem Teil von Ungarn, starb aber schon 29. Dez. 1606.