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MKL1888:Blattfarbstoffe

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Blattfarbstoffe“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Blattfarbstoffe“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 2 (1885), Seite 1018
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Blattfarbstoffe. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 1018. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Blattfarbstoffe (Version vom 09.12.2022)

[1018] Blattfarbstoffe. Die grüne Farbe der Blätter scheint im ganzen Pflanzenreich durch sehr wenige Farbstoffe hervorgebracht zu werden, welche stets nur in höchst geringer Menge vorhanden sind, also eine ungemein starke färbende Kraft besitzen. Das weitaus verbreitetste Blattgrün ist das Chlorophyll (s. d.); in Distelköpfen, Artischocken und entwickelten Blütenknospen findet sich noch ein andres Blattgrün, und auch der Farbstoff der Flechten ist eigentümlicher Natur (Thallochlor). Neben Chlorophyll enthalten die Blätter auch gelbe, in Alkohol lösliche Farbstoffe (Blattgelb, Xanthophyll, Xanthotannsäure), dann goldgelbe, auch in Wasser lösliche Farbstoffe (Chrysophyll). Diese und gewisse rote Farbstoffe (Blattrot [s. d.], Erythrophyll) nüancieren die grüne Farbe der Blätter und machen sie im Herbst, wenn das Chlorophyll verschwindet, bunt. Die braunen Farben des abfallenden Laubes werden wohl durch humusartige Stoffe hervorgebracht.