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MKL1888:Blanche

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Blanche“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 1002
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Blanche. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 1002. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Blanche (Version vom 08.05.2021)

[1002] Blanche, August, schwed. Dramatiker und Romanschriftsteller, geb. 17. Sept. 1811 zu Stockholm, studierte in Upsala Jurisprudenz und trat als Vizeauditeur in den Staatsdienst, verließ indessen bald diese Laufbahn, um sich ausschließlich der Litteratur zuzuwenden. Er schrieb eine Reihe von Lustspielen, von denen die Mehrzahl, wie: „Hittebarnet“, „Rika Morbror“, „Magister Bläckstadius“, „Den politiska Rocken“ etc., außerordentliches Glück machten. Sie entbehren tieferer Originalität, sind aber voll Laune und ergötzlicher Situationen, die ihre komische Wirkung nie verfehlen. Auch mehrere ernste Dramen, wie: „Läkaren“ (1845), „Engelbrecht och hans Dalkarlar“ und „Jernbärnaren“ (1846), fanden bei der Aufführung in Stockholm Beifall. Daneben war B. ein höchst fruchtbarer und beliebter Erzähler, der über eine lebhafte Phantasie und scharfe Beobachtungsgabe verfügte. Besonders geschätzt sind die zumeist auch ins Deutsche übersetzten Romane: „Vålnaden“ (Stockh. 1847); „Flickan i stadsgården“ (1847); „Banditen“ (1848); „Sonen af Söder och Nord“ (das. 1851); „Berättelser af Klockaren i Danderyd“ (1856). Außerdem schrieb er eine Menge gelungener Novellen und Erzählungen, welche unter den Titeln: „Taflor och berättelser“ (3. Aufl. 1867) und „Bilder ur verkligheten“ (1863–65) gesammelt erschienen und zum größten Teil dem Stockholmer Volksleben entnommen sind. Durch seine gewinnende Persönlichkeit wurde B. einer von Stockholms populärsten Männern, und dies führte ihn in den letzten Jahren gegen seine Neigung auf die politische Bahn als Reichstagsmann. Er starb 30. Nov. 1868 in Stockholm. Seine „Samlade arbeten“ erschienen in 15 Bänden (Stockh. 1870–74).