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MKL1888:Bielitz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bielitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bielitz“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 2 (1885), Seite 902
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Bielitz. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 902. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bielitz (Version vom 03.05.2022)

[902] Bielitz, Stadt in Österreichisch-Schlesien, an der galizischen Grenze, an der Biala, welche B. von der galizischen Stadt Biala trennt, und an der Linie Dzieditz-Saybusch der Ferdinands-Nordbahn gelegen, hat ein altes Schloß des Fürsten Sulkowskij mit schönem Park, 1 katholische und 1 prot. Kirche, 1 ev. Waisenhaus, 1 Handels- und Gewerbebank, 1 Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank und (1880) mit den 3 Vorstädten 13,060 Einw. Die industrielle Thätigkeit erstreckt sich vornehmlich auf Schafwollverarbeitung, in welcher Branche B. mit der Nachbarstadt Biala nächst Brünn und Reichenberg den ersten Rang in der österreichisch-ungarischen Monarchie behauptet (56,000 Spindeln, 1600 mechanische Webstühle, 3000 Arbeiter; vgl. Haase, Die Bielitz-Bialaer Schafwollwarenindustrie, Bielitz 1874). Der Tuchhandel ist besonders nach Galizien, Ungarn und dem Orient sehr lebhaft. Außerdem hat B. Fabriken für Maschinen, Kratzen, Drahtnägel, Schrot und Papier, 1 Flachsspinnerei und 1 Gasanstalt. Es ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft (für den Landbezirk B.), eines Bezirksgerichts und eines Hauptzollamts.