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MKL1888:Bernsteinöl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bernsteinöl“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bernsteinöl“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 2 (1885), Seite 787
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Bernsteinöl. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 787. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bernstein%C3%B6l (Version vom 14.01.2023)

[787] Bernsteinöl entsteht neben Bernsteinsäure bei der trocknen Destillation des Bernsteins, ist dunkelbraun, nach der Rektifikation aber farblos, von höchst unangenehmem Geruch und brenzligem, scharfem Geschmack. Es ist unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol, Äther und Ölen und besteht aus mehreren Kohlenwasserstoffen, sauerstoffhaltigen Körpern und flüssigen Fettsäuren. Es wird innerlich und äußerlich als Arzneimittel angewandt und war früher Bestandteil des Eau de Luce. Das reinste B. hieß Ambraöl. Mit konzentrierter Salpetersäure bildet es eine zähe, braune, durchscheinende, brennend bitter schmeckende Masse, welche, in Alkohol gelöst, einen deutlichen Moschusgeruch besitzt (künstlicher Moschus) und früher als Arzneimittel und zu Parfümerien verwendet wurde.