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MKL1888:Bavier

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bavier“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 530
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Bavier. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 530. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bavier (Version vom 30.04.2022)

[530] Bavier (spr. bawjeh), Simeon, schweizer. Staatsmann, geb. 16. Sept. 1825 zu Chur, trat nach dem Besuch der polytechnischen Anstalten zu Karlsruhe und Stuttgart 1845 als Ingenieur in den Dienst seines Heimatskantons und war am Bau verschiedener Gebirgsstraßen thätig. Nachdem er 1850–51 zu Fideris die Landwirtschaft betrieben und daselbst zum Kreispräsidenten (Landammann) und Mitglied des bündnerischen Großen Rats gewählt worden war, welcher ihn wiederholt in die Standeskommission berief, beteiligte er sich 1853–55 an den Vorarbeiten der Südostbahn, leitete 1857–58 in Parma den Bau der Linie Piacenza-Castel San Giovanni und arbeitete 1870–71 das vollständige Projekt einer Alpenbahn über den Splügen aus. Seit 1863 Mitglied des schweizerischen Nationalrats, wurde er 1870 bis 1877 zu wiederholten Malen vom Bundesrat als eidgenössischer Kommissar in den Kanton Tessin gesandt, um zwischen den Parteien zu vermitteln. Die Bundesversammlung berief ihn an Stelle des verstorbenen Heer 1878 in den Bundesrat, wo er zuerst das Finanz- und Zolldepartement leitete, seit 1880 jedoch dem Post- und Eisenbahnwesen vorsteht. Im Februar 1881 wurde er zum Vizepräsidenten gewählt und leitete den am 21. Sept. in Bern eröffneten Kongreß für internationales Eisenbahntransportrecht. 1882 war er Bundespräsident und übernahm nach Ablauf seines Amtsjahrs die Gesandtschaft in Rom. Er schrieb: „Die Straßen der Schweiz“ (Zür. 1879).