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MKL1888:Baumann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Baumann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 509
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Baumann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 509. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Baumann (Version vom 02.04.2023)

[509] Baumann, Alexander, Lustspieldichter, geb. 1814 zu Wien, war seit 1856 Archivsoffizial des österreichischen Reichsrats und starb 26. Dez. 1857 in Graz. Als Dichter hatte er sich zuerst durch Lieder und Romanzen in niederösterreichischer Mundart bekannt gemacht. Dann lieferte er eine Anzahl Lustspiele (zum Teil gesammelt in „Beiträge für das deutsche Theater“, Wien 1849), welche sich durch glücklich erfundene Situationen auszeichneten (z. B. „Die beiden Ärzte“, „Unnötige Intrigen“, „Liebschaftsbriefe“, „Er darf nicht fort“ etc.), und gab auch „Singspiele aus den österreichischen Bergen“ (das. 1850) heraus, darunter die beliebten Stücke: „Das Versprechen hinterm Herd“ u. „Der Freiherr als Wildschütz“, worin die Berliner Überbildung der österreichischen Gutmütigkeit entgegengesetzt wird. Spätere Veröffentlichungen von ihm sind: „Ehrenbuschn für d’österreicher Armee in Italien“ (2. Aufl., Wien 1854) und „Aus der Heimat. Gedichte in der österreichischen Volksmundart“ (Berl. 1857).


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 96
korrigiert
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[96]  Baumann, 2) Julius, Philosoph, geb. 22. April 1837 zu Frankfurt a. M., studierte in Göttingen (unter Lotze, dessen Anhänger er wurde) Philosophie, wurde anfänglich Gymnasiallehrer in seiner Vaterstadt, seit 1869 (auf Lotzes Betrieb) Professor der Philosophie zu Göttingen, wo er noch wirkt. Seine Hauptschriften sind: „Die Lehren von Raum, Zeit und Mathematik in der neuern Philosophie nach ihrem ganzen Einfluß dargestellt und beurteilt“ (Berl. 1868–1869, 2 Bde.) und „Philosophie als Orientierung über die Welt“ (Leipz. 1872), die Lotzes Einfluß verrät. Außerdem schrieb er noch: „Die Staatslehre des heil. Thomas von Aquino“ (Leipz. 1873), „Sechs Vorträge aus dem Gebiet der praktischen Philosophie“ (das. 1874) und verfaßte ein „Handbuch der Moral nebst Abriß der Rechtsphilosophie“ (das. 1879).