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MKL1888:Bauhinĭa

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bauhinĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bauhinĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 2 (1885), Seite 479
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Bauhinĭa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 479. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bauhin%C4%ADa (Version vom 24.04.2025)

[479] Bauhinĭa L., nach K. Bauhin benannte Gattung aus der Familie der Cäsalpinieen, große, oft stachlige Schlingsträucher oder Bäume mit aus zwei zusammengewachsenen Blättchen bestehenden Blättern, zierlichen, traubenständigen Blüten und einer langen, zusammengedrückten, viele platte Samen enthaltenden Hülse. Die sehr zahlreichen Arten, meist in Südamerika und Ostindien, zum Teil in Afrika heimisch, bilden einen hervorragenden und charakteristischen Bestandteil der tropischen Flora; mehrere liefern Arzneimittel oder sehr starke Fasern zu Geflechten, Tauen etc., viele werden als Zierpflanzen in Gewächshäusern kultiviert. Die bekanntesten sind: B. reticulata Dec., ein kleiner Baum am Senegal, von dem die Rinde gegen Ruhr gebraucht und der Bast zu Stricken verwendet wird. B. Lingua Dec. (B. scandens L.), auf den Molukken, überall in Buschwäldern nicht weit vom Strand, mit einem dünnen Stengel, der wie ein Seil an den Bäumen hinaufläuft und oft mehrere zugleich so fest umwindet, daß sie kaum zu fällen sind, und schwammigem Holz. B. Vahlii Dec., in Indien, erklettert mit dem gigantischen Stamm die höchsten Bäume und umschlingt diese so fest, daß sie nicht selten absterben, dann verwesen und nur das Schlinggewächs übriglassen; aus der faserreichen Rinde dieser Spezies werden sehr feste Seile angefertigt. B. variegata L., ein mäßig großer Baum mit bunten, rosenroten, gelben und purpurroten Blüten, der in Ost- und Westindien kultiviert wird, hat dunkles Holz, welches als Ebenholz in den Handel kommt; die Rinde wird medizinisch sowie zum Färben und Gerben benutzt. B. esculenta Burch., am Kap, hat eine eßbare Wurzel.