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MKL1888:Bücherskorpion

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bücherskorpion“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bücherskorpion“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 563
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Bücherskorpion. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 563. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:B%C3%BCcherskorpion (Version vom 03.08.2022)

[563] Bücherskorpion (Chelifer cancroides L., s. Tafel „Spinnentiere“), Spinnentier aus der Ordnung der Gliederspinnen und der Familie der Afterskorpione (Pseudoscorpiones), 3 mm lang, erinnert mit seinem stark flach gedrückten Körper und in der Färbung an die Bettwanze, während das erste Tasterpaar der Unterkiefer als gewaltige Scheren erscheint, die Kieferfühler aber verkümmert, nur zum Saugen tauglich sind. Der Hinterleib ist sitzend, elfringelig, ohne Anhänge; das Kopfbruststück besitzt zwei Augen, das zweite Kiefertasterpaar gleicht den Beinen, die Atmung geschieht durch Tracheen. Der B. lebt zwischen staubigen Büchern, in Herbarien, bewegt sich nach allen Richtungen mit gleicher Leichtigkeit und frißt Staubläuse, Milben und andre Insekten. Das Weibchen legt etwa 20 Eier. Andre Arten finden sich unter Moos und Baumrinde.