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MKL1888:Attiret

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Attiret“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Attiret“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 2 (1885), Seite 32
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Attiret. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 32. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Attiret (Version vom 27.04.2023)

[32] Attiret (spr. -räh), Jean Denis, franz. Maler, geb. 1702 zu Dôle in der Franche-Comté, zu Rom gebildet, trat in den Orden der Jesuiten und ging 1737 als Missionär nach China, wo er sich die Gunst des Kaisers erwarb und Hofmaler wurde. Er mußte nach dem Willen des Kaisers seine europäische Manier gegen die typische chinesische aufgeben und zur Aquarellmalerei greifen. Es gelang ihm so gut, daß er mit den eingebornen Malern zusammen arbeiten und selbst eine Schule bilden konnte. Die von ihm mit drei andern Jesuiten, Damascenus, Sichelbarth und Castiglione, gezeichneten 16 Darstellungen aus dem Krieg von 1753 bis 1760 gegen die Dsungaren wurden in kolossaler Größe in Paris unter N. Cochins Leitung gestochen. Die Platten mit den Abdrücken wurden sogleich nach der Beendigung nach China gesendet, und es blieben nur ein paar Exemplare für die königliche Familie und die Bibliothek zurück. A. starb 1768 in Peking.