MKL1888:Astrolabĭum
[972] Astrolabĭum („Sternaufnehmer“), ein astronom. Instrument, dessen sich Hipparch zuerst bediente, um Länge und Breite der Gestirne zu bestimmen.
Astrolabium. | |
Es war nicht wesentlich verschieden von der Armillarsphäre (s. d.). Wenn man den Kreis a derselben (vgl. die Figur) in die Kolur der Solstitien, b in die Ebene der Ekliptik stellt und den doppelten Kreis c um die Achse der Ekliptik drehbar macht, so hat man das von Ptolemäos beschriebene A. Von den beiden Kreisen c wurde der eine zur Orientierung des Instruments auf einen bekannten Stern eingestellt; die am andern Kreis befindlichen Visiere aber dienten zum Einvisieren des zu beobachtenden Sterns, worauf man auf diesem Kreis die Breite und auf b die Längendifferenz ablas. Bei den Seefahrern späterer Zeit war das A. ein Winkelmeßinstrument, bestehend aus einem in halbe und Viertelgrade etc. eingeteilten Vollkreis (ganzes A.), oder Halbkreis (halbes A.), oder Viertelkreis (Quadrant), oder Sechstelkreis (Sextant), oder Achtelkreis (Oktant), um dessen Mittelpunkt ein Diopterlineal (Alhidadenregel) mit zwei Dioptern an den Enden oder in späterer Zeit ein Fernrohr mit Alhidade drehbar war. An einem Ring wurde das Ganze vertikal aufgehängt und zur Bestimmung der Sonnenhöhen benutzt. Obwohl schon frühzeitig durch den Jakobsstab (s. d.) verdrängt, blieb das A. doch bis ins vorige Jahrhundert im Gebrauch.