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MKL1888:Astragălus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Astragălus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Astragălus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 971
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Astragălus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 971. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Astrag%C4%83lus (Version vom 27.12.2022)

[971] Astragălus L. (Tragant), Gattung aus der Familie der Papilionaceen, Sträucher, Halbsträucher oder Kräuter mit unpaarig oder paarig gefiederten Blättern, deren Blattstiele bei manchen Arten nach dem Abfallen der Fiederblättchen stehen bleiben und zu derben, holzigen und sehr spitzen Stacheln auswachsen, welche die Äste dicht besetzen und erst sehr allmählich absterben. Die Blüten stehen in Trauben, Ähren oder Köpfchen, selten in Dolden oder zu 1–2 achselständig oder entspringen aus dem Stengel. Die Hülse ist sitzend oder gestielt, von sehr verschiedener Form. Die zahlreichen Arten sind besonders im Orient, dem russischen Asien und Himalaja vertreten. Mehrere Arten, wie A. adscendens Boiss. et Haussk. in Südpersien, A. leioclados Boiss. und A. brachycalyx Fisch. im mittlern und westlichen Persien, A. gummifer Lab. in Kleinasien, A. pycnocladus Boiss. et Haussk. in Westpersien, A. verus Ol. in Nordwestpersien und Kleinasien, liefern Tragant. A. glycyphyllos L. (wildes Süßholz), mit niederliegendem oder aufsteigendem, angedrückt flaumigem oder fast kahlem Stamm, fünf- bis sechspaarig gefiederten Blättern und achselständigen, blaßgelben Blüten in eiförmig-länglicher Ähre, wächst im Gebüsch und auf Bergwiesen in Europa und Nordasien und wird hier und da in Deutschland als Futterpflanze angebaut. A. baeticus L. (Kaffeewicke), eine einjährige Pflanze mit niederliegendem, weichhaarigem Stengel und gelblichen Blüten, ist in Spanien, Portugal, Sizilien, Taurien einheimisch. Die fast kugeligen, erbsengroßen, braunen Samen sind unter dem Namen schwedischer oder Stragelkaffee bekannt und wurden namentlich während der Kontinentalsperre als Kaffeesurrogat viel benutzt. Mehrere andre Arten kultiviert man als Zierpflanzen. Vgl. Pallas, Species Astragalorum (Leipz. 1800); De Candolle, Astragalogia (Par. 1802); Fischer, Synopsis Astragalorum Tragacantharum (Mosk. 1853); Boissier, Flora orientalis, Bd. 2 (Basel 1872).