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MKL1888:Aspidium

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aspidium“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 949
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Aspidium. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 949. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aspidium (Version vom 20.08.2021)

[949] Aspidium Swartz (Schildfarn), Gattung der Farnkräuter aus der Familie der Polypodiaceen, charakterisiert durch die auf dem Rücken der Blattnerven stehenden Fruchthäufchen mit oberständigem, rundem oder nierenförmigem Schleierchen. Diese über die ganze Erde verbreitete Gattung enthält meist ansehnliche Farne mit ein- oder mehrfach gefiederten Wedeln und meist gedrungenem, stockartigem Rhizom. A. Filix mas Swartz (männliches Farnkraut, Farnkrautmännchen, Wurmfarn, Waldfarn, Johanniswurzel), in Nordeuropa, Asien, Amerika in feuchten Wäldern, besonders bergiger Gegenden, an schattigen Gräben und unter Gebüsch, mit großen, gefiederten Wedeln, deren Abschnitte lineal-lanzettlich und fiederteilig sind, mit länglichen, am Ende abgestumpften, am Rand gekerbten Abschnitten, die unterseits zwei Reihen von Fruchthäufchen mit herznierenförmigem Schleier tragen. Das dicke, mit den stehen gebliebenen Blattansätzen versehene Rhizom (Rhizoma Filicis) schmeckt anfangs herb süßlich, dann ekelhaft kratzend, scharf bitterlich, enthält 5–6 Proz. fettes grünes Öl, Spuren von ätherischem Öl, Harz, Gerbstoff, Zucker etc. Das daraus bereitete ätherische Extrakt setzt körnig-kristallinische Filixsäure ab. Der Wurzelstock ist seit den ältesten Zeiten als wurmwidriges Mittel im Gebrauch und wird noch jetzt gegen Würmer, besonders Bandwürmer, angewendet. Ähnlich, aber stärker, wirkt der als Radix Pannae s. Uncomo como in den Handel kommende Wurzelstock des afrikanischen A. athamanticum Kze. Über den als „skythisches Lamm“ bekannten Farnstamm s. Baranetz und Cibotium.