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MKL1888:Asperifoliaceen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Asperifoliaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Asperifoliaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 946
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Asperifoliaceen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 946. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Asperifoliaceen (Version vom 15.09.2022)

[946] Asperifoliaceen (Borragineen, Borretschgewächse, Rauhblätterige), dikotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Tubifloren unter den Sympetalen, meist Kräuter, selten Sträucher und kleine Bäume mit borstenhaarigen Stengeln und Blättern. Ihre meist regelmäßigen und fünfzähligen Blüten stehen in Wickeln. Bisweilen tragen die Abschnitte der Blumenkrone mit den Staubgefäßen abwechselnde hohle Einstülpungen, die Schlundklappen oder Hohlschuppen (fornices). Die in der Regel gleichlangen fünf Staubblätter haben nur bei den A., deren Blüten zur Zygomorphie neigen, wie Echium, ungleiche Länge. Die zwei Karpiden stehen nach vorn und hinten und zerfallen durch Einschnürung in je zwei einsamige Klausen, die sich zu nußartigen Früchtchen entwickeln. Oft ist eine unterweitige Drüsenscheibe vorhanden. Der an der Spitze geteilte oder ungeteilte Griffel ist bei der Unterfamilie der Ehretieae an der Spitze der Klausen, bei den Borraginoideae zwischen den Klausen eingefügt. Man kennt über 1200 Arten, von denen die krautartigen über die gemäßigten Zonen der ganzen Erde verbreitet, die strauchartigen auf die heiße Zone beschränkt sind. Die Wurzeln mancher Arten, z. B. von Alkanna tinctoria, enthalten einen roten Farbstoff. Die jungen Blätter von Borrago officinalis werden wegen ihres gurkenartigen Geschmackes unter Salat gegessen. Fossil sind einige Arten der Gattungen Borraginites Heer und Heliotropites Heer in Tertiärschichten gefunden worden.