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MKL1888:Asnyk

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Asnyk“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Asnyk“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 943
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Asnyk. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 943. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Asnyk (Version vom 20.08.2021)

[943] Asnyk, Adam, poln. Dichter, geb. 11. Sept. 1838 zu Kalisch, besuchte seit 1857 die medizinische Fakultät in Warschau, beteiligte sich an den Studentendemonstrationen und flüchtete 1860 nach Paris. Nach dem Scheitern des Aufstands von 1863, an dem A. teilgenommen hatte, studierte er in Heidelberg Philosophie; seit 1870 lebt er in Krakau. Die zahlreichen lyrischen Gedichte, die A. seit 1865 in polnischen Zeitschriften unter dem Pseudonym El…y veröffentlichte (gesammelt, Krak. 1872, 2 Bde., und bedeutend vermehrt, Lemb. 1876–80, 3 Bde.), gehören der Form nach zu den zierlichsten Erscheinungen auf diesem Gebiet. Sie sind zwar von dem elegischen Grundton der modernen polnischen Poesie nicht frei; doch klingen aus ihnen vorwiegend jene pessimistischen Motive hervor, welche zuerst von Julius Slowacki angeschlagen wurden. Seine ersten Versuche auf dramatischem Gebiet, wie: „Galazka Heliotropu“ (1868), „Walka stronnictw“ („Der Kampf der Parteien“, 1869), das historische Trauerspiel „Cola Rienzi“ (1873), auch das mit Erfolg aufgeführte Drama „Zyd“ (1875), halten eine strenge Prüfung nicht aus. Hervorragend dagegen ist das mit dem Fredropreis gekrönte historische Trauerspiel „Kiejstut“ (1878; deutsch, Pos. 1879), welches den tragischen Tod des litauischen Großfürsten dieses Namens schildert. Sein Lustspiel „Przyjaciele Hioba“ („Die Freunde Hiobs“, 1879) bekundet einen weitern Fortschritt in dem dichterischen Entwickelungsgang Asnyks.